Milch Marker Index Fakten

Der Milch Marker Index vom Juli 2023 hat einen Stand von 121. Durch den Anstieg der Milcherzeugungskosten von 46,87 im April 2023 auf 49,73 Cent pro Kilogramm Milch und den gleichzeitigen Rückgang der Milchauszahlungspreise von 45,11 auf 40,63 Cent vergrößerte sich die Unterdeckung der Kosten um ganze 14 Prozent. Die Preis-Kosten-Ratio verringerte sich von 0,96 auf 0,82.

Mit den vorliegenden Berechnungen wurde der MMI auf die neue Datenbasis des INLB 2021 umgestellt. Dies ergab zunächst einmal einen sichtbaren Kostenzuwachs bei den allgemeinen Betriebskosten (durchschnittlich +1,18 Cent), die nun zum Stand 2021 ohne weitere Hochrechnung in die Kostenberechnung einfließen.

Auf die Verschlechterung der Wirtschaftlichkeit der Milcherzeugung hatte aber auch der deutliche Rückgang der Rindererlöse in den letzten Monaten einen großen Einfluss. Sie werden bei der Ermittlung des MMI von den Gesamterzeugungskosten abgezogen und reduzierten sich in allen Regionen (-1,59 Cent in Süd, -1,66 Cent in Nord, -0,72 Cent in Ost). Dazu stiegen die Kosten für das Zukauffutter seit April 2023 insbesondere in Süd- und Ostdeutschland um 2,46 bzw. 0,31 Cent. Im Durchschnitt für Deutschland sind die Kosten dadurch auf einen Stand von 13,58 Cent pro Kilogramm erzeugter Milch geklettert. Im Ergebnis liegen die pagatorischen Milcherzeugungskosten nach Abzug der Rindererlöse in der Region Ost um 1,15 Cent, in der Region Nord um 1,48 Cent und in der Region Süd sogar um 5,05 Cent pro Kilogramm höher als im April 2023.

Die Milchauszahlungspreise fielen in der Region Süd um 5,61 Cent auf 44,18, in der Region Ost um 4,58 Cent auf 39,26 und in der Region Nord um 3,50 Cent auf 38,35 Cent pro Kilogramm.

Kurz notiert

Gutachtenerstellung beauftragt

Das Büro für Agrarsoziologie und Landwirtschaft (BAL) wurde von der MEG Milch Board w. V. mit der Erstellung des Gutachtens sowie der Berechnung des MMI beauftragt.

Weitere Wissenschaftler haben sich an dem Projekt beteiligt. Die zutreffende Systematik und Methodik der Kostenberechnungen ist von unabhängiger Expertenseite zustimmend kommentiert worden. 


Auf einen Klick

Ausführliche Informationen dazu auch im aktuellen Gutachten, welches Sie hier als  PDF Dokument laden können.

Das Erstgutachten aus dem Jahr 2013 kann in der Göttinger Geschäftsstelle angefragt werden.

Karte Erzeugungskosten

Milch Marker Index MMI

Berechnungsstand: Juli 2023 / Veröffentlichung: 15.10.2023

Quelle: Trendberechnung BAL auf Basis von Daten Destatis und INLB
 

* Stichmonate vorläufiger Trend, alle Angaben ohne MwSt., ab 2022 Hochrechnung auf Basis INLB 2021 (vorläufig) und Destatis, zuvor Berechnungsbasis INLB 2010 bis 2020.

** alle Milchpreise bei 4,0 % Fett u. 3,4 % Eiweiß, Quellen: Preise für angelieferte Rohmilch und Preise für konventionell erzeugte Kuhmilch. In: Statistisches Jahrbuch und Statistische Monatsberichte BMEL, verschiedene Jahrgänge, www.bmelv-statistik.de, Hrsg. Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.

Preis-Kosten-Ratio (Unterdeckung)

Berechnungsstand: Juli 2023 / Veröffentlichung: 15.10.2023

 

Quelle Grafiken und Tabellen:
Trendberechnung BAL auf Basis von Daten Destatis und INLB


 

MILCH & MARKT

Der starke Rückgang der Milchproduktion und die zunehmende Nachfrage haben zu einem Preisanstieg sowohl auf dem Spotmilchmarkt als auch auf dem Markt für Magermilchpulver, Industrierahm und Sahne geführt – allein in den letzten sechs Wochen waren das satte 21,5 Prozent. „Diese Entwicklung müsste sich viel stärker in den Milchauszahlungspreisen widerspiegeln,“ stellt der Vorstandsvorsitzende der MEG Milch Board Frank Lenz fest. „Der Exportmarkt für Standardware ist für deutsche Milch zu billig. ‚Made in Germany‘ ist in der Welt gefragt. Die Zahlen zeigen, dass für bestimmte Spezifikationen deutsche Qualität – auch im Export– eine wichtige Rolle spielt. Nicht die Menge, sondern die Qualität macht uns konkurrenzfähig!“

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