Milch Marker Index Fakten

Im Oktober 2018 hatte der Milch Marker Index (MMI) für Deutschland wieder einen Wert von 104. Drei Mal in Folge lag der Quartalswert 2018 damit deutlich über den Milcherzeugungskosten der drei Vorjahre 2015 bis 2017. Schon seit April 2018 halten sich die Milcherzeugungskosten bei rund 43 Cent pro Kilogramm. Entsprechend liegen auch die Ergebnisse für den Oktober 2018 mit 42,92 Cent je Kilogramm Milch nur um ein Prozent niedriger als im Juli 2018. Obwohl der Milchauszahlungspreis in diesen drei Monaten mit einem Plus von 1,81 Cent um 5 Prozent auf 36,37 Cent zulegte, können die Milcherzeuger/innen ihre Kosten damit bei weitem nicht decken, es fehlen immer noch 15 Prozent um ein kostendeckendes Milchpreisniveau zu erlangen.
Die Preise für Mischfuttermittel sind von Januar bis Oktober 2018 um 15 Prozent auf einen Index von 141 (2010=100) geklettert. Dieser Preisanstieg schlägt sich insbesondere bei den Futterkosten der größeren Milchviehbetriebe sehr auffällig nieder. Gerade in Ostdeutschland stiegen die Milcherzeugungskosten um 1,34 Cent deutlich an. Hauptverantwortlich sind dafür die höheren Futterkosten, dazu kommen steigende Ausgaben für Energie und Dünger.
In Nord- und Süddeutschland gingen die Milcherzeugungskosten auf hohem Niveau sogar leicht zurück. Angesichts der zurückliegenden Sommertrockenheit bleibt allerdings offen, wie sich deren Folgen auf die Milcherzeugungskosten niedergeschlagen haben. Aktuell werden viele kleinere genauso wie größere Milcherzeugungsbetriebe gezwungen sein, bei hohen Preisen Grund-und Kraftfutter zuzukaufen. Für eine Prognose einer solch außergewöhnlichen wirtschaftlichen Zwangslage fehlen jedoch repräsentative Vergleichsjahre. Der Milchauszahlungspreis war im Oktober 2018 mit 37,10 Cent in Süddeutschland am höchsten. In Ostdeutschland lag er bei 36,14 und in Norddeutschland bei 35,78 Cent pro Kilogramm.
Kurz notiert
Gutachtenerstellung beauftragt
Das Büro für Agrarsoziologie und Landwirtschaft (BAL) wurde von der MEG Milch Board w. V. mit der Erstellung des Gutachtens sowie der Berechnung des MMI beauftragt.
Weitere Wissenschaftler haben sich an dem Projekt beteiligt. Die zutreffende Systematik und Methodik der Kostenberechnungen ist von unabhängiger Expertenseite zustimmend kommentiert worden.
Auf einen Klick
Ausführliche Informationen dazu auch im aktuellen Gutachten, welches Sie hier als PDF Dokument laden können.
Das Erstgutachten aus dem Jahr 2013 kann in der Göttinger Geschäftsstelle angefragt werden.