Deshalb ist es für Lenz nicht verwunderlich, dass immer mehr Betriebe die Milchviehhaltung aufgeben. Erst kürzlich wurde das Allzeittief von weniger als 50.000 Milchviehbetrieben in Deutschland erreicht. „Dazu trägt natürlich auch die miserable Einkommenssituation bei, wie aus den Daten des Testbetriebsnetzes des BMEL hervorgeht. Hier bilden die Milchviehbetriebe seit Jahren das Schlusslicht bei den landwirtschaftlichen Einkommen.“

Lenz weiter: „Ich finde es im Gegenteil erstaunlich, dass so viele Milcherzeuger und -erzeugerinnen noch dabei sind.

 

Das dürfte sich bald ändern, wenn die nächste Generation die Betriebe übernimmt und durchrechnet, ob sich das alles lohnt, bei diesem immensen Einsatz. Spätestens jetzt müsste also Alarmstufe Rot ausgerufen werden. Und es wäre enorm wichtig, gute Bedingungen für Hofnachfolger und -nachfolgerinnen zu schaffen. Dazu könnte die Umsetzung des Art. 148 GMO beitragen. Denn dann könnten wir unser Schicksal selbst in die Hand nehmen: uns bündeln und Verträge aushandeln, in denen konkrete Mengen, Preise und Lieferzeiten stehen. Voraussetzung ist allerdings, dass die Vertragspflicht für alle und für 100 Prozent der Milch gilt.“